Selen (Se) - Praxis Dr. Nicolai Schreck

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Selen (Se)

Vitalstoffe

Selen ist ein wichtiges lebenswichtiges Spurelement...

so wie Natrium, Kalium, Magnesium oder Calcium. Es ist wesentlicher Bestandteil vieler Enzymsysteme, die Zellen vor Angriffen freier Radikale schützen und Schwermetalle unschädlich machen. Es ist wichtiger außerdem Baustein für das Immunsystem. Bei Entzündungsvorgängen steigt sein Bedarf im Körper stark an. Eine ausreichende Selenversorgung schützt so vor vielen Krankheiten.

Selen kann ausschließlich von Pflanzen aus den Ackerböden aufgenommen werden und gelangt so über die Nahrungskette zum Menschen. Da die Böden in unseren Breitengraden sehr selenarm sind, leidet ein Großteil der europäischen Bevölkerung unter einem teilweise massiven Selenmangel. Dies führt nachweislich zu teilweise erheblichen Gesundheitsschäden. Dennoch (oder gerade deshalb?) ist eine Bestimmung des Selenspiegels im Blut keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Natrium, Kalium, Calcium gehören dagegen zu den routinemäßigen bestimmten Blutwerten, obwohl hier ein Mangel eher selten ist.

Der Selenspiegel...

sollte im Vollblut (nicht im Serum) bestimmt werden. Der Referenzwert beträgt 100 bis 140 µg/l. Bei Gesunden sollte zum Schutz vor Krebserkrankungen mindestens über 100, besser um 110 µg/l Vollblut liegen. Bei chronischen Entzündungen, allen Schilddrüsenerekrankungen ist eine Wert an der oberen Normgrenze anzustreben und zu halten. Hierzu ist die tägliche Einnahme von 100-400µg Selen als Natriumselenit notwendig.

Lassen Sie Ihren Selenspiegel deshalb selbst bestimmen, um einen Mangel aufzudecken und die für Sie optimale Dosierung zu finden!

Eine Normalisierung des Selenspiegels ist vor allem wichtig bei:

  • Schliddrüsenerkrankungen (v.a. Hashimoto-Thyreoiditis u. Morbus Basedow)
  • Beinödemen (zum Schutz vor Wundbrand (Erysipel))
  • allen Tumorerkrankungen (v.a. während einer Chemo- und/oder Strahlentherapie)
  • entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerose)
  • allen depressiven Syndromen
  • burn-out-Syndromen
  • bei erhöhtem Krebsrisiko (alle Raucher, vermeherte Krebserkrankungen in der Verwandschaft)
  • bei häufigen Infekten (zur normalen Funktion des Immunsystems wichtig)

Die Einnahme von 100 - 200 µg Selen als Natriumselenit wird allen Menschen in Europa zur Aufrechterhaltung der Gesundheit empfohlen.

Es gibt Selen derzeit in drei Formen zur Einnahme:


organisches Selen

Hier ist das Selenatom in großen Molekülen eingeschlossen. Unser Organismus kann das Selen oft nicht aus diesen Molekülen herauslösen, so es nicht genutzt werden kann. Diese Präparate werden oft in Reformhäusern und im Supermarkt angeboten. Sie sind leider wirkungslos.

Selen-Methionin...
ist eine nicht ungefährliche Verbindung. Hier ist das Selenatom an die Aminosäure Methionin gebunden. Unser Körper baut diese Aminosäure mit dem Selen in die verschiedensten Eiweiße ein. Das Selen kann so zunächst auch nicht genutzt werden. Darüberhinaus kann eine unbestimmte Zeit nach der Einnahme, das Selen in verschiedensten Mengen beim Abbau der Eiweiße wieder freigesetzt werden und so auch noch Wochen, Monate oder sogar Jahre nach der Einnahme von Selen-Methionin zu gefährlich hihen Blutspiegeln führen. - Also unbedingt Finger weg von leider immer noch frei verkäuflichen Präparaten, die Selen-Methionin enthalten!

Natrium-Selenit
ist die beste verwertbare Form. Dennoch sollte das Natriumselenit nüchtern eingenommen werden, um eine vollständige Resorption zu gewährleisten. V.a. Vitamin-C kann das Selen unwirksam machen. (Daher sind auch Mischpräparate mit Vit-C und Selen fragwürdig).
Die Einnahme von bis zu 400µg Selen in Form von Natriumselenit gelten als sicher und effektiv.

Erpropte und von mir häufig empfohlene Präparate sind: Cefasel(r), Selnease(r). Diese erhalten Sie ausschließlich in Apotheken.
Ab einer Dosis von 300µg pro Tablette ist Selen in Deutschland rezeptpflichtig.

Aktuelle Erkenntnisse zu Selen...


Optimale Selenwerte schützen vor depressiven Symptomen.
[Conner TS et al., Optimal Serum Selenium Concentrations Are Associated with Lower Depressive Symptoms and Negative Mood among Young Adults. J Nutr. 2014 Nov 5. pii: jn.114.198010]

letzte Aktualisierung: 16.02.2023
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